In der Exposurematrix werden einmalig alle exogen beeinflussten Risikoquellen in einer matrixartigen Übersicht zusammengefasst. Hier fließen Vertragstypen aus Ein- und Verkauf, unterschiedliche Lagerhaltungsarten (Stammlager, Konsilager etc.), Finanzpositionen (zB. Absicherungen Commodities, FX etc.), Infos zu Preisfixierungsmodalitäten, Preiselastizitäten, Preisquellen, Produktionsdurchläufe, Abfallmengen und andere für die Risikoposition eines Unternehmens relevanten Finanzgrößen ein. Diese werden bei der Erhebung einmal mit aktuellen Stammdaten befüllt. Die Exposurematrix ist die Basis für alle weiteren RM-Werkzeuge von MERIT. Beispielsweise werden im Positionsbuch die hier einmal erfassten Risikopositionen dynamisch – bei Bedarf auch in Echtzeit – mit Unternehmensdaten beschickt. Die Exposurematrix stellt in ihrer Grundauslegung das Regelwerk für die Risikoerhebung in einem Unternehmen dar.

Ein zentrales Element des MERIT EWS ist das MERIT Sensitivitätsanalyse-Modul. Hier werden die Daten aus der Risikostruktur – mit aktuellen Zahlen befüllt und mit aktuellen Marktdaten verknüpft – den aktuellen und historischen Unternehmenskennzahlen (zB Quartalsergebnisse) gegenübergestellt. Es wird gemessen, wie sehr das exponierte Markt(risiko)portfolio das Unternehmensergebnis und andere Bilanzkennzahlen beeinflusst hat und beeinflusst – daher wie sensitiv das Unternehmen gegenüber exogenen Faktoren reagiert hat und aktuell reagieren kann. Die Sensitivitätsanalyse ist eines der zentralen Elemente der MERIT EWS Risikomessung und schlägt dann an, wenn Marktverhältnisse so auf das Unternehmen durchschlagen können, dass ohne Gegenmaßnahme eine Gefährdung der Fortführung bestehen würde. Natürlich sind auch die Warngrenzen der MERIT EWS Sensitivitätsanalyse nach Belieben und stufenweise konfigurierbar.

Das MERIT Positionsbuch dient zur fortlaufenden, dynamischen Erfassung der Risikopositionen eines Unternehmens und verknüpft diese mit aktuellen Markt(preis)daten. Im Positionsbuch befinden sich alle Positionen, wie sie in der Risikomatrix definiert wurden, und darüber hinausgehend auch Informationen zu Positionsgrenzen, Pouvoirs (wer darf über welche Positionsgröße entscheiden) und andere grenzrelevante Informationen. Im Positionsbuch ist die Bruttoexposure des Unternehmens in Geld- und in Maßeinheitswerten abgebildet. So kann bei der Definition von Warngrenzen im Rahmen des MERIT EWS auf diese beiden Einheiten abgestimmt werden. Das Positionsbuch ist das zentrale Risikomessungs-Modul, mit dessen Hilfe aktuelle und historisch betrachtet die absoluten Risikopositionen eines Unternehmens nachverfolgt werden können.

Nach Analyse der Ist-Situation und Ermittlung der wesentlichen Einflussfaktoren auf den Untersuchungsgegenstand (z.B. Preis) werden Informationen über dessen mögliche Entwicklung gesammelt. So werden etwa Vorhersagen über die Entwicklung mit Quantifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeiten getroffen und in weiterer Folge mehrere mögliche Szenarien ausgearbeitet. Aufgrund der Ergebnisse wird eine Strategie erarbeitet.

Das Risikoprofil ist ein Instrument im Rahmen des MERIT EWS, das ganz zentral Risikokennzahlen des Unternehmens permanent misst und Veränderungen sofort an das zentrale EWS-Risikowarnsystem weitergibt. Basis sind die Daten aus dem Positionsbuch und die Risikostrukturierung aus der Risikomatrix, die – verknüpft mit aktuellen Marktdaten – in einer Risikoauswertung nach VaR beispielsweise das Risikopotential des Unternehmens basierend auf unterschiedlichen Konfidenzintervallen misst. Warngrößen sind hier Volatilität, Korrelationen, Brutto- und Nettorisiko, VaR täglich, monatlich, jährlich, 2-jährig – stets auf das gesamte Unternehmen oder auf einzelne Risikokomplexe abgestellt. Mit dem Risikoprofil kann abgeschätzt werden, wie hoch auf Basis historischer Werte das maximale Ausfallrisiko ist.

Auch Veränderungen in der Risikostruktur werden vom MERIT EWS beobachtet und bei Veränderungen werden entsprechende Warnungen generiert. Die Risikostruktur setzt sich im Wesentlichen aus den einzelnen Exposure-Positionen zusammen. Bei einem Industrieunternehmen werden dies üblicherweise Rohstoffe, Währungen und Zinsen sein. Jede Einzelposition wird sowohl als Menge, als Nominalwert als auch als Short- oder Longposition dargestellt. Das Verhältnis der Positionen zueinander, die absoluten Größen an Menge und Nominalwert, deren Richtung (short oder long) stellen einen wichtigen Input für die strategische Steuerung des Unternehmensrisikos dar. Deren Beobachtung ist daher essentiell für die Risiko- und Unternehmenslenkung eines Unternehmens und wird im Risikostruktur-Modul beobachtet.